Reindampf findet Anwendung zum Beispiel in der Lebensmittel-, Kosmetik-, Halbleiter- und Pharmaproduktion sowie in Krankenhäusern und Gesundheitszentren. Dabei wird das Medium in Prozessen wie beispielsweise Sterilisation, Desinfektion, Luftbefeuchtung, direkte Produkterwärmung und Inertisierung eingesetzt. Zur Erzeugung des Reindampfes wird in einem „Reindampferzeuger“ Wasser verdampft. Das Wasser kommt aus einer Wasseraufbereitung mit einer Qualität, die auf den Anwendungsfall abgestimmt ist. Die Energie wird klassischerweise aus einem öl- oder gasbefeuerten „schwarzen“ Dampferzeuger bereit gestellt. Die eingesetzten metallischen Werkstoffe sind hochlegierte Chrom-Nickel-Stähle, andere Werkstoffe wie Dichtungen und Kunststoffe haben besondere Zulassungen.
Zur Definitionsabgrenzung noch eine kurze Erläuterung zu Reinstdampf. Reinstdampf hat eine noch höhere Qualität als Reindampf und wird beispielsweise für Injektionslösungen und weitere spezifische Pharmaprodukte eingesetzt. Ein Reinstdampferzeuger hat noch weitergehende Anforderungen an Oberflächengüte, Totraumfreiheit, Wasserqualität und Dokumentation.
Mit der Elektrifizierung unserer Industrie in Bereichen, die klassischerweise von fossilen Energieträgern dominiert waren, stellt sich nun die Frage, ob dies nun auch für die Dampferzeugung erfolgt. Der kommende Einsatz von grünem Strom und grünem Wasserstoff für thermische Prozesse garantiert die Einhaltung der Klimaziele und kann auch bei Dampf zum Einsatz kommen. Fossile Brennstoffe sind aber momentan noch der Stand der Technik.
Wichtigster Punkt für die Wirtschaftlichkeit bei thermischen Prozessen ist der Preis des Energieträgers.Thomas Walker, Strategic Account Manager, Spirax Sarco
Wichtigster Punkt für die Wirtschaftlichkeit bei thermischen Prozessen ist der Preis des Energieträgers. Ungeachtet der momentanen Knappheit wird Gas das Versorgungsmedium für thermische Energie bleiben – momentan Erdgas, zukünftig Wasserstoff und synthetische Gase. Dies wurde auch politisch durch die Wasserstoffstrategie und die langjährig geschlossenen Partnerschaften mit den Golfstaaten bestätigt.
Gerade dann, wenn viel Wärmeenergie (Winter) benötigt wird, ist auch Strom ein knappes Gut. Im Sommer und bei Sonne und Wind ist Strom schon jetzt der günstige Energieträger. Daher sehen wir eine bivalente bzw. hybride Bereitstellung der Primärenergie als zukunftssichere Lösung.
Konkret würde das bei einem Reindampferzeuger wie folgt aussehen: Der Reindampferzeuger wird wie bisher mit Schwarzdampf aus einem Dampfkessel versorgt. Der Dampfkessel wird klassisch mit Erdgas oder zukünftig mit Wasserstoff sowie synthetischem Gas betrieben. Zusätzlich wird im Reindampferzeuger eine elektrische Heizung integriert. Um individueller auf Lastspitzen reagieren zu können, wird der Reindampferzeuger durch weitere Parameter wie Druck und Volumen angepasst. Dadurch wird der Spitzenbezug von Strom zusätzlich minimiert.
Die Vorteile die sich dadurch ergeben: Es kann eine zukunftssichere Investition getätigt werden, die in bewährter Technik aufgebaut ist und sich bei Bedarf auch stufenweise ausbauen lässt.
Der Betrieb eines energieeffizienten Dampfsystems bedeutet nicht, dass die Leistung beeinträchtigt sein muss. In enger Zusammenarbeit können wir Ihnen helfen, Kosten und den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen.
Seien es Anforderungen an Standards und Normen, Erwartungen an Nachhaltigkeit und Energiemanagement, oder auch historisch gewachsene Anlagendefizite – durch eine Analyse liefern wir Ihnen Lösungsansätze, mit denen Sie diesen Herausforderungen begegnen können.
Direkt gesteuerter Reindampferzeuger zur effizienten Erzeugung von Reindampf aus Industrie- oder „schwarzem“ Dampf.